Sonnenuntergang über dem Meer
Mit einer Sonnenbrille kann man durchaus dabei in die Sonne schauen, das nützt bei fotografieren aber nicht viel. Ich habe mir einen Polfilter zu Hilfe genommen. Es handelt sich hier sicher nicht um die klassische Anwendung eines Polfilters. Der eigentliche Effekt des Polfilters ist in der Situation praktisch nicht vorhanden, aber aufgrund der Abdunklung durch den Polfilter, in diesem Fall ca. 1,5 Belichtungsstufen, kann man durch den Sucher die Sonne anvisieren und die Fotoserie machen.
Die Einstellung für die Belichtung erfolgt manuell, Einstellung "M". Das bedeutet, dass die Belichtungseinstellungen für alle Sequenzen gleich bleibt. Mit der untergehenden Sonne wird demzufolge auch das Foto dunkler, wie es ja auch in der Realität ist. Die Belichtungsautomatik würde mit der untergehenden Sonne versuchen, mit nachlassendem Tageslicht die Belichtung "nachzuregeln", mit der untergehenden Sonne würde das Foto insgesamt immer heller werden.
Ein kleiner Vergleich zwischen Sonne und Mond
Größe, Bildwinkel, Bildausschnitt
mittlerer Durchmesser | mittlere Erdentfernung | Bildwinkel Objekt | |
Sonne | 1.391.400 km | 149.600.000 km | ca. 32 Bogenminuten |
Mond | 3.476 km | 384.400 km | ca. 31 Bogenminuten |
So unterschiedlich Mond und Sonne in Größe und Entfernung sind, beide erscheinen uns optisch fast gleich groß. Der Blickwinkel ist jeweils 31 bzw. 32 Bogenminuten, was etwas über 0,5° entspricht. Mit einem 1300mm-Teleobjektiv und Kleinbildformat erreicht man einen vertikalen Bildwinkel von 1,06°. Sonne und Mond würden den Film oder Vollformat-Sensor etwa zur Hälfte ausfüllen. Digitalkameras mit kleinerem Sensor, beispielsweise mit einem Cropfaktor von 1,6, würden bei Verwendung des gleichen Teleobjektives einen vertikalen Bildwinkel von 0,65° erreichen. Damit würden Sonne und Mond den Sensor fast komplett ausfüllen. |
Belichtung
Blende | Verschlusszeit | Lichtwert (EV) bei 100 ASA | |
Sonnenuntergang | 5,6 | 1/125 s | 12 |
Mond | 16 | 1/60 s | 14 |
Auch in der Belichtung gibt es kaum Unterschiede. Die Belichtungswerte beim Sonnenuntergang ergeben einen um 2 Stufen kleineren Lichtwert als beim Mond. Der Sonnenuntergang ist jedoch mit einem Polfilter fotografiert,
welcher den Lichtwert um ca. 1,5 Stufen verringert. Damit hätte man den Sonnenuntergang ohne Filter bei einem Lichtwert von 13,5 aufnehmen müssen, um das gleiche Ergebnis zu erreichen.
Der Vollständigkeit halber muss gesagt werden, dass bei diesen Belichtungswerten beim Mond durchaus schon Details zu sehen sind, die Sonne hingegen erscheint nur als Feuerball. Insofern sind beide nur aus fotografischer Sicht etwa gleich hell. Dennoch würde ich den ungeschützten Blick auch in die untergehende Sonne vermeiden, beim Vollmond hingegen braucht man wohl keine Sonnenbrille oder Filter. |